In der Entertainment-on-Demand-Marktstudie von Kantar in Deutschland konnten in den letzten drei Monaten bis Juni 2022 die folgenden Entwicklungen im Subscription-Video-on-Demand (SVoD)-Markt festgestellt werden:
- Zwischen April und Juni 2022 stieg die Zahl der VoD-fähigen Haushalte, die mindestens einen Videodienst in Deutschland abonniert hatten, auf 21,9 Millionen an, ein Anstieg um 610.000 im Vergleich zum vorherigen Quartal. Somit wurden 53% der Haushalte erreicht.
- 32% der SVoD-Abonnements in diesem Quartal wurden von Haushalten abgeschlossen, die erstmals SVoD-Dienste abonnierten, während 21% direkt von einem Anbieter zu einem anderen wechselten.
- Der durchschnittliche SVoD-fähige Haushalt hat 3,0 Abonnements, das entspricht einem Plus von 0,2 gegenüber dem letzten Quartal
- Stranger Things war im zweiten Quartal der meistgesehene Titel, gefolgt von "Haus des Geldes" und "The Blacklist", womit Netflix in dem genannten Quartal seine Vorherrschaft bei den Top-Titeln durchsetzen konnte.
Star Wars gab Disney+ einen Schub
Nach einer Phase von anhaltend geringem Wachstums hat der deutsche SVoD-Markt im zweiten Quartal des Jahres an Fahrt aufgenommen.
Disney+ verzeichnete in diesem Quartal einen Zuwachs dank Star Wars, wobei 45% der neuen Disney+-Abonnenten als Hauptmotiv angaben, "eine bestimmte Fernsehserie/einen bestimmten Film sehen zu wollen". Die von den Inhalten angezogenen Abonnenten machten 49% der neuen Abonnenten aus, insbesondere dank Star Wars, einschließlich der Ausstrahlung von Obi-Wan Kenobi.
Disney+ verzeichnete zudem einen Anstieg in der Beliebtheit bei den Abonnenten, wobei der Anteil der Nutzer mit intensiver Nutzung auf ein Allzeithoch von 17,1% stieg, gegenüber 14,6% im Vorjahr. Dieser Anstieg bei der Nutzung trug auch dazu bei, dass Disney+ inzwischen Amazon Prime Video bei der Beliebtheit bei den Nutzern insgesamt überholte, was das hervorragende Quartal für den Dienst abrundet.
Amazon Prime ist in fast der Hälfte aller deutschen Haushalte vertreten.
Der Anteil der deutschen Haushalte, die Amazon Prime abonniert haben, stieg auf den Rekordwert von 49,3%, gleichzeitig konnte Amazon auch den Anteil der Prime Video-Nutzer steigern. Im Gegensatz zur Entwicklung des Markts insgesamt steigt bei Amazon Prime Video der Anteil der Abonnenten, die Prime Video als einziges Video-Streaming-Abonnement haben, von 33% im letzten Jahr auf 35% im zweiten Quartal 2022. Dieser Trend ist darauf zurückzuführen, dass es Prime Video gelingt, die Zahl der "Gateway"-Abonnenten zu erhöhen, also derjenigen, die zum ersten Mal in den SVoD-Markt einsteigen.
Netflix steuerte in diesem Quartal die drei beliebtesten SVoD-Titel bei, wobei Stranger Things den ersten Platz belegte, während Netflix den zweiten Platz bei den SVoD-Neuzugängen im Quartal erreichte.
Es wird wieder gependelt
Da die Deutschen nach Aufhebung der COVID-19-Beschränkungen nun wieder ins Büro zurückkehren, ist ein stetiger Anstieg der Zahl derjenigen zu beobachten, die SVoD-Inhalte auf dem Weg ins Büro konsumieren. Im 2. Quartal 21 nutzten nur 4,3% der Deutschen ihr SVoD-Abonnement während des Pendelns. Dieser Anteil ist seitdem stetig gestiegen und belief sich im letzten Quartal auf 5,8%. Der Grad der Nutzung der Dienste außerhalb des eigenen Hauses ist jedoch nicht bei allen Anbietern gleich. Tatsächlich nutzen nur 4,7% der Netflix-Abonnenten den Dienst auf dem Weg zur Arbeit, verglichen mit 13,2% der AppleTV+-Abonnenten und 6,1% der WOW (Sky Ticket)-Abonnenten. Da der Wettbewerb in diesem Sektor zunimmt und die Verbraucher angesichts der steigenden Inflation immer stärker auf ihre Ausgaben achten, sind die Möglichkeiten des Fernsehens außerhalb der eigenen vier Wände ein wichtiger Wachstumsfaktor.
Das interaktive Datenvisualisierungstool ermöglicht es, aktuelle und historische SVoD-Marktdaten einzusehen.